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Neben den Vorteilen der augenbasierten Interaktion, wie z.B. schnellere und direktere Interaktionen und weniger körperliche Bewegung, gibt es auch einen Nachteil, der beim Interaktionsdesign berücksichtigt werden muss: das sogenannte Midas-Touch-Problem.

Das "Midas-Touch-Problem" beim Eye Tracking bezieht sich auf eine Herausforderung, bei der die Eye Tracking-Technologie unbeabsichtigte oder ungewollte Augenbewegungen interpretiert und dadurch falsche oder irreführende Daten liefert. Der Begriff stammt aus der griechischen Mythologie, in der König Midas die Fähigkeit besaß, alles, was er berührte, in Gold zu verwandeln. In Bezug auf Eye-Tracking bedeutet das Midas-Touch-Problem, dass das System möglicherweise Blickbewegungen registriert, die nicht absichtlich auf einen bestimmten visuellen Stimulus gerichtet sind, oder dass eine unbeabsichtigte Interaktion mit der Benutzeroberfläche ausgelöst wird. Dies kann verschiedene Ursachen haben, darunter unbeabsichtigte Augenbewegungen wie Mikrosakkaden, Blickfixierungen aufgrund von Bildschirmhelligkeit oder -reflexionen, ungenaue Kalibrierung des Eye Tracking-Systems und andere Umgebungsinterferenzen.

Das Midas-Touch-Problem muss berücksichtigt werden, da ungenaue oder fehlerhafte Eye Tracking-Daten die Interpretation des Benutzerverhaltens und der Benutzerinteraktion beeinträchtigen können. Um dieses Problem zu minimieren, verwenden Forscher und Entwickler verschiedene Techniken, einschließlich verbesserter Kalibrierungsmethoden, algorithmischer Filterung unerwünschter Augenbewegungen, Berücksichtigung von Umgebungsvariablen bei der Datenauswertung und Bestätigung augenbasierter Interaktionen durch andere Modalitäten. Die Bestätigung augenbasierter Interaktionen kann durch Tastendruck, längere Fixationszeiten, die Ausführung einer vordefinierten Augengeste oder eine doppelte Bestätigung der ausgelösten Interaktion erfolgen. Mögliche barrierefreie, augenbasierte Interaktionen wurden in diesem Blogbeitrag vorgestellt.


02.11.23

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Moritz Langner
  • Kaiserstraße 89-93
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