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Computer, Smartphones, Tablets und Konsolen – moderne Technologien sind omnipräsent. Doch neue, monotone Bewegungsabläufe bei iPhone, Joystick und Co. können körperliche Erkrankungen wie Gelenkschmerzen oder Sehnenentzündungen hervorrufen.

Die zweifelhafte Ehre eines eigens nach ihm benannten Krankheitsbildes in der Computerwelt gebührt dem Ballerspiel „Space Invaders“. 1981 tauchte der Begriff „Space Invaders Handgelenk“ im Fachmagazin "New England Journal of Medicine" erstmals auf. Ein Student klagte, durch das wiederholte und schnelle Beugen und Strecken seiner Hand nach exzessivem Spiel, über Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
 
Bis heute kamen unter anderem Handy-, Gameboy-, Nintendo-Nacken, Nintendinitis (Überanspruchung des Daumens), Wiiitis (Tennisarm durch virtuelles Tennis), Mausarm (RSI-Syndrom), Wii-Knie und iPad Schulter hinzu.
 
Wer an Bildschirmen zu lange die gleichen Bewegungsabläufe wiederholt, beansprucht unweigerlich Nacken, Kopf und Schultern. Ein Beispiel: Liegt das iPad auf dem Schoß, führt das dazu, dass Halswirbelsäule und Nackenmuskulatur zu weit nach vorne gebeugt werden. So werden Muskeln, Nerven, Sehnen, Bänder und Bandscheiben in der Nackenpartie zu stark beansprucht und können geschädigt werden. Besonders die Schulter ist anfällig für Verschleiß, Entzündungen und Verletzungen.
 
Ich hatte - als Intensivnutzer - mit Mausarm und -schulter schon zu „Maus mit Kabel“-Zeiten zu tun, habe damals mit einem Trackball und Schulter-Übungen gute Erfahrungen gemacht. Doch durch das ungewohnte Ziehen und Spreizen mit Phone und Pad und meine „technikverrückte Mehrnutzung“ kamen alte Probleme wieder, besonders nachdem ich ein Faible für „Angry Birds“, wo man per Katapult mit Vögeln auf Schweine schießt, entwickelte und gleichzeitig auf die Apple Magic Mouse umgestiegen bin. Dieses Wunderwerk aus Design und Funktionalität hat ja im Grunde eine ähnliche Oberfläche wie ein Smartphone und daher leider auch ähnliche Bewegungsabläufe. Erst wollte ich das nicht wahr haben, denn die Arbeit auf den Oberflächen ist sehr intuitiv und macht viel Spaß. Beim Arbeiten und Spielen war es auch nicht so schmerzhaft wie hinterher. Aber Schmerzen kann man nicht endlos ignorieren und Sehnen nicht trainieren wie einen Muskel, zu viel ist zu viel.
 
Sitz­­– und Bildschirmposition war nicht mehr zu verbessern. Auch der Einsatz von Voltaren, ABC-Pflaster, Trackball oder die bewährten Übungen brachten nur kurzfristig Linderung. Besonders der rechte Mittelfinger ist auch hier, wie bei den Touchscreens, zu viel im Einsatz und der war ja eh schon überreizt. Da entdeckte ich die Vertikalmaus und war erst ein mal sehr erstaunt, wie viele es gibt und wie teuer die sein können. Deren USP: Weil man den Unterarm nicht mehr verdrehen muss und man so eine natürlichere Haltung einnimmt, sollen Arm und Schulter entlastet werden. Eine war sehr preisgünstig (1/3 des Durchschnittspreises), hatte gute Bewertungen  und war auch nicht so wuchtig wie die meisten: die kabellose „Anker-Maus 2.4“.
 
Nach dem Auspacken machte die kleine „Haiflosse“ einen sehr guten Eindruck, die Oberfläche fühlt sich gut an, nix rappelt oder klappert. Die „Installation“ kriegt wirklich jeder hin, Tasten und Scrollrad funktionieren wie beschrieben. Ich benutze kein Mousepad. Die Vertikal-Maus gleitet problemlos über meine Schreibtischoberfläche. Sie liegt richtig gut in der Hand und man fühlt sofort die Entlastung besonders im Unterarm. Da die Hand ja nicht waagerecht über der Maus liegt, sondern senkrecht daneben, verdreht man den Unterarm nicht mehr und spürt diese Entlastung sofort.
 
Man musste sich ans Handling gewöhnen und so lässig arbeiten wie mit Magic Mouse kann man mit den 5 Tasten und dem Scrollrad sicher nicht. Doch schnell lief es wunderbar. Besonders wichtig: Ich hab inzwischen fast keine Schmerzen mehr in Schulter und Rücken. Zeige- und Mittelfinger sind zwar immer noch zu viel belastet für meinen Geschmack. Das Rad lässt sich aber wunderbar „feststellen“ und dann navigieren. Mittelfingerpause. Bewährt hat sich für mich auch Wechseln zwischen Mäusen und Trackballs und Touchscreens. Jede Stunde 15 Minuten Mauspause hilft, wird auch von Orthopäden empfohlen.
 
Zu etwas Chaos auf dem Schreibtisch führt allein die ungewohnte Höhe der Vertikalmaus. Am Anfang kickt man sie doch hier und da mal durch die Gegend. Besser also den Kaffee links auf den Schreibtisch stellen, nicht rechts. Nach 3 Monaten hatte ich aber auch das abgespeichert. Als anerkannter Bewegungslegastheniker würde ich vermuten, das geht auch schneller.
 
Das Konzept „Vertikalmaus“ kriegt vom mir dennoch ein uneingeschränktes „Triple A“-Rating.

29.11.13

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