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Ob Samsung, Sony oder Apple, alle großen Smartphone-Produzenten scheinen Smartwatches in ihr Portfolio aufnehmen zu wollen. Die Smartwatch punktet durch viele Funktionen und flexible Anwendungen. Ob ein Mehrwert für den Verbraucher geschaffen wird, bleibt jedoch fraglich.

Die Idee, geballte Funktionalität am Handgelenk des Konsumenten unterzubringen, reicht bis in die 1930er Jahre zurück, in denen Geheimdienste Multifunktionsuhren für ihre Agenten produzierten. Damals kam es darauf an, dass Gespräche mitgeschnitten, Fotos gemacht und Videos aufgenommen werden konnten. Dennoch sind die aktuellen Modelle, wie etwa aus den Jahren 2011 und 2012, keinesfalls mit diesen relativ simplen Modellen vergleichbar.

Heutzutage funktioniert der Großteil der Smartwatches ausschließlich via Kopplung mit dem Smartphone. So machen eine Vielzahl an Apps und weiteren Funktionen wie Kamera und Mikrofon die Smartwatch zum Handy-Ersatz. Wie anhand der zahlreichen Modelle und Anbieter deutlich wird, verspricht sich die Industrie einen wachsenden Markt für Smartwatches. Doch was genau kann man von dieser Uhr erwarten? Wie unterstützt sie uns im Alltag und ist sie wirklich noch nötig?

Samsung und Sony sehen in der Smartwatch die Möglichkeit, das Smartphone ans Handgelenk zu verlagern und möglichst viele Kopplungsfunktionen anzubieten. Microsoft betont Design und Ausgestaltung der Uhr an sich, wobei eine hochwertige Verarbeitung, viel Speicherplatz und vor allem die selbstständige Nutzbarkeit der Smartwatch im Vordergrund stehen. Charakteristisch für die Google Smartwatch scheint das neuartige Dual-Touch-Screen Design zu sein, mit dem sich Google stark von den anderen Anbietern differenzieren könnte.

Einen ganz anderen Ansatz zur Smartwatch-Produktion verfolgen die sogenannten Crowdfunding-Entwickler. Hier können als Hauptproduzenten Indiegogo, Kickstarter und Pebble genannt werden. Sie haben zusammen ca. 10 Mio € aus der Öffentlichkeit bezogen. Die Gelder wurden gespendet um die Entwickler bei Smartwatch-Innovationen zu unterstützen. Bereits bekannt ist, dass es sich bei den Crowdfunding-Projekten um keine Touchscreen Smartwatches handeln soll, diese allerdings mit einem stromsparenden E-ink Ziffernblatt ausgestattet sein werden. Außerdem sind Vibrationsfunktionen für den Nachrichtenempefang geplant. 

Auch sehr viel edlere Produkte sind im Smartwatch Bereich in der Entwicklung. Beispielsweise plant der Schweizer Uhrenhersteller Hyetis die Hyetis Crossbow. Diese Smartwatch besitzt eine für Smartwatches sehr starke 4,1 Megapixel Kamera mit Ringblitz. Außerdem soll sie mit Android-, Windows- und IOS-Geräten kompatibel sein. Auch Bluetooth, NFC und Wlan werden zur Verfügung stehen. Ein Release-Datum steht noch nicht fest. Auch Vorbestellungen sind noch nicht möglich.

Zu guter Letzt sollte noch die iWatch von Apple erwähnt werden, die voraussichtlich im Jahr 2014 auf den Markt kommt. Vermutlich wird sie in derselben Preisklasse wie die Samsung Galaxy Gear liegen. Apple will ein sensorenreiches, flexibles Display integrieren. Die iWatch wird einen starken Akku bekommen und soll trotzdem sehr leicht sein. Viel mehr ist noch nicht bekannt, aber ein Entwicklungsteam soll bereits zusammengestellt worden sein. Auch wurde von größeren Materialbestellungen in Taiwan berichtet.

So können wir festhalten, dass viele Produzenten Smartwatches mit unterschiedlichen Funktionalitätsschwerpunkten entwickeln. Anbieter wie Samsung und Sony stellen die Kopplungsfunktion mit dem Handy in den Vordergrund. Das lästige Herausholen der immer größeren Touchscreen-Handys wird durch einen einfachen Blick auf die Smartwatch ersetzt. So sind diese Kopplungsmodelle durchaus als sinnvolle und vereinfachende Neuerungen einzustufen. Trotzdem sind viele Produkte in der Smartwatch-Produktpalette, wie bspw. die Hyetis Crossbow oder die Google Smartwatch, eher Prestigemodelle.

Fakt ist, dass Smartwatches ab 179€ aufwärts beträchtliche Kosten gerade für jüngere Nutzer, wie bspw. Studenten oder Schüler, darstellen. Ob diese bereit sind, so viel für eine Smartphone-Erweiterung zu zahlen, kann durchaus in Frage gestellt werden. Probleme der Prototypen, wie begrenzte Batterielaufzeiten von maximal zwei Tagen sowie speziellen Adaptervorrichtungen stechen negativ heraus. Zwar sind auch innovative Lösungen, wie beispielsweise kabellose Ladegeräte geplant, doch ist vieles im Smartwatch-Geschäft noch Zukunftsmusik. Fest steht auch, dass zahlreiche angekündigte Smartwatches noch nicht auf dem Markt sind und es scheint, als wolle man sich mit immer weiteren Finessen bei der Markteinführung gegenseitig übertrumpfen. Ob dies dem Nutzer einen Mehrwert liefert oder vielmehr für zusätzlichen Schnickschnack am Handgelenk sorgt, wird sich zeigen.



INFOBOX

Samsung Galaxy Gear Das wohl bekannteste Modell ist die Smartwatch von Samsung, die Samsung Galaxy Gear. Hier besteht die Möglichkeit der optimierten Kopplung mit dem Samsung Galaxy S4 und dem S3 sowie die Nutzung von Apps aus dem Google Play Store. Weiterhin verfügt  die Gear über integrierte Lautsprecher und eine Kamera mit 1,9 Megapixel, was jedoch nur einen Bruchteil der Leistung von heutigen Handykameras darstellt.

Der 1,63 Zoll große Touchscreen mit dem vergleichsweise starken 1,5 GH Dual Core Prozessor kann mit dem Akku 25 Stunden betrieben werden. Die Smartwatch läuft über ein Android-Betriebssystem mit 1 GB Arbeitsspeicher und wiegt aufgrund des leichten Edelstahlgehäuses nur 163 Gramm.

Erstaunlich ist hierbei, dass die Smartwatch von eine recht starke Rechenleistung für das schmale Modell aufzuweisen hat und das bei einem Gewicht, dass mit dem von herkömmlichen Armbanduhren vergleichbar. Das Display der Uhr ist eins zu eins mit dem Smartphone gekoppelt, so dass Benachrichtigungen beantwortet und Anrufe direkt entgegen genommen werden können. Dieses Modell soll ab Ende September auf dem deutschen Markt verfügbar sein. Preislich liegt die Gear bei ca. 200 €.
Smartwatch 2 von Sony Der Samsung Galaxy Gear sehr ähnlich ist die Smartwatch 2 von Sony. Anders als bei der Gear weist die Smartwatch von Sony
jedoch die „One-touch“ Funktion auf. Hier reicht es,
das Smartphone mit der Smartwatch zu berühren
um die Kopplung der Geräte zu aktivieren.
Die Smartwatch 2 von Sony ist ab 179€ erhältlich.
Microsoft Surface Watch Eine Besonderheit bei der Microsoft Surface Watch: Sie besteht aus Aluminiumoxynitrid. Das transparente Material gilt als extrem beständig.

Die Smartwatch mit dem 1,5 Zoll Touchscreen ist unabhängig vom Smartphone nutzbar und kann sich selbstständig
ins Funkinternet einklinken.

Die 6 GB interner Speicher machen die Uhr zum
idealen Datenträger für unterwegs.
Da diese Uhr noch zu großen Teilen in der Planung ist, wird mit
Windows 8 als Betriebssystem gerechnet.
Das Release soll Ende 2014 erfolgen.

Google Smartwatch Ebenfalls in der Entwicklung befindet sich die Google Smartwatch,
die ein transparentes, aufklappbares Display besitzen soll,
unter dem sich ein weiterer Bildschirm befindet.

Das sogenannte Dual-Touch-Screen Design ist seit 2011 als Patent angemeldet.


Über die Markteinführung ist jedoch noch nichts Genaueres bekannt.


22.10.13

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