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Ein YouTube-Video hat mich in der letzten Woche zum Nachdenken über Gamification angeregt. Es zeigt, wie das Warten an einer roten Ampel zu einem freudigen Erlebnis werden kann. Unmöglich? Eine gute Usability vorausgesetzt, funktioniert das! Überzeugen Sie sich selbst…

Vier interessante Anwendungsfälle

1. YouTube: StreetPong 

"StreetPong" ist ein geniales Konzept zu urbaner Interaktion von Sandro Engel und Holger Michel von der HAWK Hildesheim (Fakultät Gestaltung). Wer an der Ampel warten muss, kann mit einem anderen Wartenden auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Videospiel Pong spielen. So wird die Wartezeit verkürzt und soziale Interaktion gefördert. Einen Schritt weitergedacht: Eigentlich wäre ja gar kein separates Gerät erforderlich. Über QR/NFC/Bluetooth könnten die Spieler ja auch mit ihrem Smartphone gegeneinander antreten.

2. YouTube: Brusheez

Tim Friedmann, Senior Konzepter bei mediaworx, beschreibt in seinem dreiteiligen Blogartikel, wie er es schaffte, seine Kinder zu "Zahnputz-Fans" zu machen. Insgesamt hat er für seinen Bericht 11 verschiedene Gamification-Apps getestet – mit zwei eindeutigen Siegern. Welche diese genau sind und warum? Das sollte man am besten selbst in dem humorvollen Beitrag im mediaworx-Blog nachlesen.

3. YouTube: Ingress 

"Ingress" ist ein von Google kostenlos zur Verfügung gestelltes Smartphone-Spiel. Im Endeffekt handelt es sich um Schnitzeljagd mit Rollenspielelementen, verpackt in einer aufwändigen Story. Spieler laufen in ihrer Stadt umher, um weltweit verstreute virtuelle Portale zu finden. Das Geniale daran: Google sammelt über GPS, Sensoren und Bilder der Spieler riesige Datenmengen über kürzeste Gehwege, Gehgeschwindigkeiten, WiFi-Hotspots usw. und verbessert so sein Navigationssystem Google Maps.

4. YouTube: Bottle Bank 

Volkswagen hat mit "The Fun Theory" bereits vor mehreren Jahren Gamification in einer Marketing-Aktion genutzt. An verschiedenen Standorten wurden Attraktionen errichtet, die Alltägliches zum Spiel machten.  So wurde z.B. ein Altglascontainer zu einer "Bottle Bank Arcade Machine" aufgerüstet und mit einem Highscore-Display versehen. Wieder: Ein super-einfaches Spielprinzip – Passanten brachte es dennoch zum Staunen.

Und wer hat's erfunden?

Erfunden ist übertrieben, aber zur Perfektion gebracht hat Gamification wohl Professor Luis von Ahn. Er und seine unglaublich erfolgreichen Projekte sind die ungekrönten Könige der Bewegung. Sein ESP Game hinter der Bilderkennung von Google Image Search; er ist der Erfinder der ReCaptchas und hat Duolingo mitbegründet. Alle diese Anwendungen sind "Games With a Purpose", Spiele also, die gleichzeitig Daten für den Betreiber erzeugen. Mit dem ESP Game werden Bilder mit Tags versehen, mit den ReCaptchas unleserliche Texte digitalisiert und mit Duolingo das Internet übersetzt. Große Aufgaben also. Und alles so einfach verpackt, dass es spielerisch funktioniert.

03.09.14

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