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Um Webseiten kleiner und mittlerer Unternehmen für Nutzende zukünftig noch intuitiver zu gestalten, veranstaltet die IHK Regensburg gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum Sprechstundentage. Wir blicken auf zwei erfolgreiche Veranstaltungen zurück und geben Einblick in gängige Themen, die mit unseren Experten und Expertinnen im Zentrum diskutiert wurden.

Webseiten bilden oft den ersten Berührungspunkt für die Kundschaft zum Unternehmen und den Produkten oder Dienstleistungen. Daher sollte bei der Gestaltung dieser auf eine intuitive Interaktion geachtet werden, sodass Nutzende ihre Ziele effektiv, effizient und zufriedenstellen erreichen. Missverständliche Informationen, ein unübersichtlicher Aufbau, sperrige Dateien, kein ansprechendes Layout – dies alles kann dazu führen, dass sich Nutzende überfordert fühlen und die Seite verlassen.
Gemeinsam mit der IHK Regensburg organisierte das Kompetenzzentrum Usability daher einen Sprechstundentag zum Thema „Websiteanalyse Schwerpunkt Usability“. Wir freuen uns heute aufgrund sehr großen Interesses, gemeinsam mit der IHK Regensburg auf zwei gelungene Veranstaltungen und eine erfolgreiche Kooperation zurückblicken zu dürfen.

Die Experten und Expertinnen des Kompetenzzentrums Usability stützen sich in den einzelnen Sprechstundenterminen neben ihrer Praxiserfahrung und Gestaltungsrichtlinien u. a. auch auf die Heuristiken nach Nielsen. Diese umfassen ein Regelwerk über gut gestaltete Systeme. In den Sprechstundenterminen wurde häufig die Heuristik „Sichtbarkeit des Systems“ an die Unternehmen herangetragen. Sie beschreibt, dass Nutzende immer darüber informiert werden müssen, was gerade passiert und was sie tun können. Es sollte demnach erkennbar sein, wo sich Nutzende auf der Webseite gerade befinden, woher sie kommen und wohin sie gehen müssen um ihr Ziel zu erreichen. Auf den einzelnen Seiten können sogenannte Breadcrumbs dabei helfen, den Nutzenden zu zeigen, auf welchen Unterseiten sie sich gerade befinden und eine schnellere Navigation zwischen den Seiten ermöglichen. Eine einheitliche Gestaltung gleicher Elemente und gezielte Blickführung helfen Nutzenden ebenfalls sich schneller zurechtzufinden.
Darüber hinaus trägt ein ästhetisches und minimalistisches Design nach Heuristiken von Nielsen ebenfalls zu einer guten Usability bei. Die Benutzerschnittstelle sollte daher keine irrelevanten Informationen enthalten. Jede zusätzliche (nicht erforderliche) Information konkurriert mit den relevanten Informationen, welche Nutzende benötigen ihr jeweiliges Ziel zu erreichen. Ablenkende bzw. überflüssige Elemente und Informationen sollten daher vermieden und visuelle Spielereien und Animationen auf ein angemessenes Maß beschränkt werden.

Darüber hinaus kamen auch oft die Themen der Blickführung, Hierarchie der Inhalte sowie das Gestaltgesetzt der Nähe zur Sprache. Demnach sollten Aspekte wie die Leserichtung der Zielgruppe(n) oder eine konsistente Gestaltung von Elementen wie Überschriften oder Buttons berücksichtigt werden. Zudem ist es wichtig zu überlegen, welche Inhalte im Fokus stehen, um Nutzende nicht mit zu vielen Informationen zu überfordern.

Zu guter Letzt wurden den Unternehmen auch Methoden an die Hand gegeben, um beispielsweise ihre Webseite zu evaluieren (z. B. Usability-Test) oder die Informationsarchitektur auf Basis der Anforderungen der Nutzenden zu gestalten (z. B. Card Sorting).

Insgesamt wurde an zwei erfolgreichen Sprechstundentagen auf 12 Unternehmenswebseiten kleiner und mittlerer Unternehmen geschaut und viele anregende Gespräche und Diskussionen zur Verbesserung der jeweiligen Usability geführt. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden für den angenehmen Austausch und bei der IHK Regensburg für die gelungene Kooperationsveranstaltung!
 


Literatur 

Nielsen, J. (1994, 2020). 10 Usability Heuristics for User Interface Design. Nielsen Norman Group. https://www.nngroup.com/articles/ten-usability-heuristics/
Mangold, R. (2007). Informationspsychologie. Spektrum Akademischer Verlag.


21.03.23

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